Die Neckar-Bätscher, Liebenau- Häxa und der Sängerbund Neckartailfingen hatten wieder in die Vollen gegriffen und eine großartige Fasnet in der Festhalle Neckarallee auf die Beine gestellt.

Gugga- und Häxa- Nacht
Die Neckar- Bätscher eröffneten wieder die Gugga- und Häxa- Nacht und sorgten sofort für gute Stimmung. „Es gibt schlimmeres für die Ohren als Guggamusigg“, meinten sie. Aber natürlich gibt’s immer auch wieder was fürs Auge, so wechselten Hexentanz der Liebenau- Häxa, Guggenmusik der Granada- Fetza aus Deizisau, warm eingepackt in ihrem neuen Häs, Showtanz der Blue Diamonds , die auch einen Sixpack an den Retter in der Not, das Geburtstagskind Goran überreichten und ein Masken- und Brauchtumstanz vom Narrenbund Neuhausen mit interessanten Figuren ab. Der Narrenbund war mit verschiedenen Hästrägern angereist, Rotenhäne, Neuhäuser Häx, Bossa Schaf, Clown, Bierwecken, Wildsau, Wappenlöwen, Fleinsbachbiber, Schindluder und Moschtmala zeigten ihr Können auf der Bühne bei ihrem gemeinsamen Tanz. Die Guggenmusik Hoggema Ringdefel hatte die weiteste Anreise, schlug aber leider das Angebot von Andy aus, auf der örtlichen Gästehausbaustelle zu übernachten, da sie schon ein Quartier in Stuttgart gebucht hatten. Die Täleshexen aus Aich brauchten auch kein Übernachtungsangebot, da sie ja nach ihrem Tanz und durchfeierter Nacht über den Buckel nomlaufa konnten. Die Gassahuber aus Herrenberg sind schon bekannt in Neckartailfingen, sie sind mit ihrem Guggensound regelmäßig dabei, warten aber bisher vergeblich auf weitere Gegenbesuche der Neckarbätscher, da es denen im Herrenberger Klosterhof einfach zu kalt sei. Merke: an kalten Fasnetsorten ist ein wärmendes Guggahäs von Vorteil.

Dolfenger Fasnet
Hausmeister Andreas und Putzfrau Markus gaben am Samstag zu Beginn den Fasnetsnarren erst einmal einige Verhaltensmaßregelungen bekannt, Konfettiverbot, Untersetzer unter die Gläser und ähnliche wichtige Dinge. Auch sollten keine Getränke mit nach außen genommen werden, da die Fluchttüren um 7 cm zu eng seien, weshalb dieses Jahr auch weniger Gäste eingelassen wurden. Nach einem erfolgreichen „Uni-ver-si-tätler“ Schlachtruftest brachte die Kindergarde „Gltzersternchen“ des Sängerbund Neckartailfingen mit einem tollen Showtanz Stimmung in den Saal. Geschminkt wie die großen zeigten die Kindergarten und Schulkinder dass sie bei Katja Wallisch und Sonja Hojdar einiges gelernt haben und die Tanzgarde braucht sich um Nachwuchs keine Sorgen zu machen. Auch die Junghäxa der Liebenauhäxa brachten mit ihrem Häxakidspartybus unter Anleitung von Katja Wallisch einen tollen Kindertanz auf der Bühne dar.
Die Moderatoren Andreas und Markus fragten sich, ob die engen Fluchttüren in Verbindung mit dem noch nicht ausreichenden Hochwasserschutz breit genug sind. Unter Gejohle des Publikums und einem amüsiert zuschauenden Bürgermeister Gerhard Gertischke wurde ein Praxistest durchgeführt: Das Schlauchboot passte durch.
Weniger Glück hatte die Rock- und Popformation Men at Voice, da während ihres Auftritts die komplette Tontechnik ausfiel. Ob durch Einflüsse kleiner grüner Männchen oder durch Unvermögen der Tontechniker, die 15 Sänger, eine gewaltige Menpower also, brachten in jedem Falle die Sicherung zum durchbrennen. Aber Chorleiter Gerd Clauss und seine Männer gaben trotz dieser Tücken der Technik ihr Bestes und brachten „Teddy Bear“ von Elvis mit Solosänger Axel, „Surf in USA“ von den Beach Boys, und „Rock mi“ von den Alpenrebellen mit Solosänger Klaus gekonnt über die Bühne.
Es ist absolut klasse, was die Blue Diamonds jedes Jahr unter der Leitung von Steffi Hecke auf die Beine stellen. Ein perfekt ausgeführter Gardetanz und ein rasanter Showtanz mit Akrobatikeinlagen begeisterte das Publikum. Auch ein paar Glitzersternchen übten gleich am Bühnenrand mit. Dass die Liebenauhäxa um ihren Nachwuchs sehr besorgt sind, zeigten sie in der Geschichte ihres Häxatanzes. Als eine Hexe sich schlafen legt, wird ihr Kind vom bösen Mann geraubt. Aber zum Glück gibt es einen „Hero“, der das Kind unversehrt zurückbringt. Für die Einstudierung und Choreografie dieses Tanzes war auch Katja Wallisch zuständig, der es einen Rießenspaß macht. „O´ziefer, lends eich schmegga“ ist ihr Schlachtruf.
Das absolute Highlight des Programms war das Männerballett. Nur die besten Tänzer aus Sängerbund, Neckar- Bätschern und Liebenau- Häxa hatten sich qualifiziert. Als seriöse Schlipsträger und „bunte Diamonds“ in engen Kostümen mit betörendem Hüftschwung legten sie wieder einen irren Tanz auf die Bühne, Trainerin Sina Dorner und Evelyn hatten sich ihr graviertes Sektgläsle redlich verdient und können vielleicht bei Engpässen bei ihrer Tanzgarde welche dieser Talente ausleihen. Anschließend hatte Dolfeng noch Lust auf Guggenmusik und die Neckarbätscher spielten noch eine Runde auf. Zwischen den Programmpunkten und anschließend wurde begeistert zur Musik der „Partyschwaben“ getanzt.
Kinderfasnet
Am Sonntag hatten wieder die kleinen Prinzessinnen, Cowboys, Feen und co. ihren Spaß in der fasnetstauglichen Halle. Die Mädels der Blue Diamonds machten Partyspiele mit den kleinen Gästen, die „Glitzersternchen und die Junghäxa führten ihre Tänze auf, die Eltern konnten es sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich machen.
Die Organisatoren bedanken sich herzlich bei allen Gästen, Mitwirkenden und Schaffern für eine gelungene Fasnet 2015.

Herzlichen Dank an Markus Gauß und Gerd Clauss für die Bilder zu diesem Bericht.