(tb) Am vergangenen Samstag, 29.10.2016, lud der Frauenchor „LaVida“ des Sängerbundes Neckartailfingen zum Jubiläumskonzert anlässlich seines 5-jährigen Bestehens ein. Die bis in den letzten Winkel gefüllte Neckartailfinger Martinskirche bildete den würdigen Rahmen für das erste eigene LaVida-Konzert.

konzert-1-_-einzugDer stilvoll zelebrierte Einmarsch mit dem Titel „Adiemus“ des walisischen Komponisten Karl Jenkins, auch bekannt aus dem Werbespot der amerikanischen Fluggesellschaft Delta Air Lines, bildete den würdigen Auftakt für ein fulminantes Feuerwerk geballter Frauenpower.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Chorleiterin Inge Wohlfarth und Sängerbund-Vorstand Wolfgang Kehrer folgte der erste LaVida-Block. Hallelujah von Leonard Cohen, oft gehört und doch immer wieder berührend. „The Rose“ von Amanda McBroom und „Cerf Volant“ aus „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ wurden mit einer spielerischen Leichtigkeit und dennoch absoluten Präzision und Harmonie vorgetragen, sodass sich das Publikum bereits zu diesem frühen Zeitpunkt voll und ganz in den Bann der 20 ganz in Weiß, mit bunten Schals als Farbtupfer, gekleideten Damen gezogen fühlte.

Im zweiten Teil des Konzerts zeigte der Jugendchor „Young Generation“ mit einem Medley aus „Phantom der Oper“, vorgetragen von der Orgel-Empore, was in ihm steckt. Die anspruchsvoll inszenierten Highlights aus dem erfolgreichen Lloyd-Webber-Musical wurden von Chorleiter Gerd Clauss an der Orgel und Axel Haverkamp als Phantom-Solist begleitet.

konzert-4_doo-wopKatja Sequenzia, die wortgewandt durch den Abend führte und mit kurzen, präzisen Informationen die einzelnen Titel anmoderierte, kündigte bereits den nächsten Teil des Programms an, der mit „If I were the velvet rose“ eingeleitet wurde. Die permanent neu formierte Choraufstellung überzeugt auch in diesem Stück mit einem perfekten und über den gesamten Abend auswendig vorgetragenen Gesang. „Über’n See“ war ein weiterer emotionaler Höhepunkt, den die Moderatorin dem schwer erkrankten Chormitglied Susi widmete. Die in Mundart vorgetragene Pop-Ballade beschreibt eine tiefe Liebesbeziehung, die sich mit alpenländischen Klängen sehr gefühlvoll präsentierte.

Das „Likörchen“ holte das Publikum anschließend aus der malerischen Alpenwelt zurück und sorgte beschwingt für einen lockeren Übergang zu einem weiteren deutschsprachigen Glanzlicht des Abends. Mit einem Strudel an Silbenkombinationen präsentierte der Chor „Nur ein Wort“ von „Wir sind Helden“. In diesem Stück zeigte sich die Leichtigkeit, mit der Chorleiterin Inge Wohlfarth ihren Chor auch durch schwierigste Arrangements steuert, ohne Hektik, stets klar und präzise in den Kommandos.

Wer biskonzert-3-_-sina-u-elena dahin noch kein Gänsehaut-Erlebnis hatte, der wurde spätestens beim absoluten Höhepunkt des Abends gepackt. Die beiden Solistinnen Elena Skempes und Sina Greule bestachen mit „Angel“ von Sarah McLachlan in einer derart überwältigenden Art und Weise, wie man es bei einem Livevortrag noch selten zuvor genießen durfte.

Kaum hatten sich die Zuhörer wieder ein wenig gefasst, legten die beiden jungen Sängerinnen mit „Es werden Wunder wahr“ einen weiteren Angriff auf die Tränendrüsen der Gäste nach. Mit diesem Song aus dem Musical „Der Prinz von Ägypten“ brachen alle Dämme. Whitney Houston und Mariah Carey, die für ihre Interpretation einst einen Oscar erhielten, hätten es kaum brillianter vortragen können. Standing Ovations waren der verdiente Lohn für diese Glanzleistung. Elena Skempes von „LaVida“ und Sina Greule von „Young Generation“ stehen auch sinnbildlich für die perfekte Symbiose der beiden Chöre bei diesem Konzert. Sehr gefühlvoll und einfühlsam begleitet wurde das Duett von Pianist Luis Schmid, der es den ganzen Abend hervorragend verstand, die einzelnen Stücke im richtigen Maß zu untermalen.

konzert-3-_-young-generation-1Das Programm ließ keine Zeit zum Verschnaufen. Es folgte der zweite Auftritt von „Young Generation“. Mit dem Titel „On écrit sur les murs“ von Demis Roussos zeigte auch die junge Garde, dass sie des Französischen mächtig sind. Mit „Heaven is a wonderful place“ machte Gerd Clauss aus dem gesamten Kirchenschiff kurzerhand einen großen Kanon und vermittelte so dem Publikum, wie glücklich singen macht. „Thy Word“ von Amy Grant bildete den Abschluss für den Jugendchor, der mit viel Applaus verabschiedet wurde.

Das große LaVida-Finale wurde mit dem Klassiker „I will follow him“ aus dem Musical Sister Act eingeläutet. Mit gelungenen Tempi- und Dynamikwechseln gelang es dem Chor ein weiteres Mal, den sich langsam zu Ende neigenden Abend sehr kurzweilig und unterhaltsam erscheinen zu lassen.  „The Best of Doo-Wop“  mit den Titeln „Teenager in love“, „Lollipop“ und „Earth Angel“ entführte das Publikum schließlich in die 50er Jahre. Mit dem Les Humphries-Hit „Mama Loo“ verabschiedete sich „LaVida“ von den zahlreich erschienenen Zuschauern, die an diesem Abend ein Klangerlebnis der besonderen Art erleben durften.

Zum großem Finale verabschiedete sich Chorleiterin Inge Wohlfarth, die sich überwältigt zeigte von dem enormen Besucherzuspruch sowie Vorstand Wolfgang Kehrer, der sich bei den Protagonisten mit einem kleinen Geschenk und Blumen bedankte. Die Sängerinnen von „LaVida“ bedankten sich bei Ihrer Chorleiterin jeweils mit einer roten Rose für 5 erfolgreiche Jahre verbunden mit der Hoffnung auf weitere Konzerte in der Zukunft.

konzert-10Der Abend klang gemütlich bei einem kleinen Umtrunk mit Imbiss aus, der vom Männerchor „Men at Voice“ und deren Managerin Diana Lorch hervorragend organisiert wurde. Ein Dank gilt allen, die zum Gelingen des Konzerts und den Proben beigetragen haben. Insbesondere gilt der Dank auch dem Hausherrn, der evangelischen Kirche und Herrn Pfarrer Maier-Mohns. Der Spendenerlös dieses kostenlosen Konzerts geht an die AG Hospiz Nürtingen.